Preise für Wohnimmobilien steigen weiterhin deutlich

Gefühlt steigen die Preise für Wohnungen und Eigenheime seit Jahren unaufhörlich. Und dieses Gefühl trügt nicht, wie jetzt neue Zahlen belegen. Der Immobilienmarktbericht 2017 hat jetzt festgestellt: Besonders selbstgenutzte Wohnimmobilien haben sich in den letzten zwei Jahren deutlich verteuert. Der Mangel an Bauland treibt die Preise gerade auch für Mehrfamilienhäuser in die Höhe.

Gefühlt steigen die Preise für Wohnungen und Eigenheime seit Jahren unaufhörlich. Und dieses Gefühl trügt nicht, wie jetzt neue Zahlen belegen. Der Immobilienmarktbericht 2017 hat jetzt festgestellt: Besonders selbstgenutzte Wohnimmobilien haben sich in den letzten zwei Jahren deutlich verteuert. Der Mangel an Bauland treibt die Preise gerade auch für Mehrfamilienhäuser in die Höhe.

Berlin. Die Deutschen haben im Jahr 2016 für Immobilien 25 Prozent mehr ausgegeben als 2014. Bei insgesamt rund einer Million Immobilientransaktionen flossen im vergangenen Jahr 237,5 Milliarden Euro. Etwa zwei Drittel des Geldes gaben die Käufer dabei für Wohnimmobilien aus, insgesamt waren es 155,7 Milliarden. Damit legten die Investoren für Wohngungen 20 Prozent mehr Geld auf den Tisch als noch zwei Jahre zuvor. Diese Zahlen liefert der Immobilienmarktbericht 2017, der gestern (12. Dezember 2017) erschienen ist. Die Untersuchung ist von den amtlichen Gutachterausschüssen in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt worden.

Am stärksten gestiegen sind die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum. Ein gebrauchtes, freistehendes Ein- oder Zweifamilienhaus kostete im Jahr 2016 durchschnittlich 1.545 Euro pro Quadratmeter. Dabei gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Während München mit Preisen von 8.500 Euro pro Quadratmeter den bundesweiten Höchstwert erzielt, kommt der Landkreis Mansfeld-Südharz (Sachsen-Anhalt) am unteren Ende der Statistik auf gerade mal 380 Euro.

Eigenheim kaufen: Große Preisunterschiede im Rheinland

Auch im Rheinland zeigen sich stark unterschiedliche Preisniveaus. Im Norden der Eifel reichen 1.100 bis 1.400 Euro aus, um Besitzer eines gebrauchten, freistehenden Ein- oder Zweifamilienhauses zu werden. Am unteren Niederrhein werden 1.400 bis 1.600 Euro für ein vergleichbares Eigenheim fällig. In Aachen sowie im westlichen Umland von Köln und Düsseldorf müssen Käufer dagegen mit 2.000 bis 2.500 Euro kalkulieren. In den drei Metropolen Köln, Düsseldorf und Bonn liegen die Preise über 2.500 Euro pro Quadratmeter.

Bei gebrauchten Eigentumswohnungen zeigt sich ein ähnliches Bild. Bundesweiter Spitzenreiter ist auch hier die bayerische Landeshauptstadt mit 5.500 Euro pro Quadratmeter. Im brandenburgischen Kreis Teltow-Fläming sind Eigentumswohnungen mit 220 Euro pro Quadratmeter dagegen am günstigsten. Im Rheinland liegen die Preise im Kreis Heinsberg am niedrigsten. Zwischen 2.000 und 2.300 Euro kostet hier der Quadratmeter Eigentumswohnung. Am teuersten sind Köln, Düsseldorf, Bergisch-Gladbach und Aachen mit Preisen jenseits von 3.500 Euro. Besonders in diesen urbanen Regionen stiegen die Preise und eine Trendwende sei nicht erkennbar, wie die Herausgeber der Studie mitteilten.

  
Landkarte: So unterschiedlich sind die Preise bei gebrauchten Ein- oder Zweifamilienhäusern (links) und bei gebrauchten Eigentumswohnungen (rechts). Zum Vergrößern bitte anklicken!

Mehrfamilienhäuser: Knappes Bauland behindert den Neubau

Die Untersuchung zeigt, dass 70 Prozent der Baugrundstücke für den Bau von Eigenheimen verkauft wurden. Dagegen hat die Zahl der Grundstückskäufe zur Errichtung von Mehrfamilienhäusern ihr Niveau aus dem Jahr 2014 weitgehend gehalten. Zugleich gaben die Bauherrn von Mehrfamilienhäusern allerdings deutlich mehr Geld für die Grundstücke aus: 2014 flossen insgesamt noch 3,4 Milliarden Euro, 2016 waren es 4,1 Milliarden. Auf den Quadratmeter bezogen ist der Preis beim Bauland für ein Mehrfamilienhaus im Bundesdurchschnitt von 104 auf 155 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

Die Macher der Studie sehen den Grund darin, dass nicht genügend Bauplätze zur Verfügung stehen. Das führt zu steigenden Preisen, während der Neubau von Mehrfamilienhäusern stagniert – obwohl die Nachfrage nach solchem Wohnraum groß ist. Es müsse daher mehr Bauland mobilisiert werden, lautet die wesentliche Schlussfolgerung aus Studie. Auch Haus & Grund Rheinland hat in der Vergangenheit immer wieder davon berichtet, dass in manchen Kommunen im Rheinland praktisch gar keine bezahlbaren Baugrundstücke mehr zur Verfügung stehen. Das ist ein wesentlicher Hinderungsgrund für den dringend benötigten bezahlbaren Neubau. Den vollständigen Immobilienmarktbericht 2017 können Interessierte hier herunterladen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland verfasst.

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