Wohnungsbau in NRW: Dunkle Wolken über dem aktuellen Boom

Die Bauwirtschaft muss sich aktuell nicht über zu wenig Arbeit beklagen. Der Wohnungsbau in NRW läuft derzeit auf Hochtouren, wie heute veröffentlichte Zahlen belegen. Allerdings haben die Statistiker auch beunruhigende Neuigkeiten: Dem Boom auf dem Bau droht in absehbarer Zeit die Puste auszugehen, weil immer weniger Wohnungen eine Baugenehmigung erhalten.

Die Bauwirtschaft muss sich aktuell nicht über zu wenig Arbeit beklagen. Der Wohnungsbau in NRW läuft aktuell auf Hochtouren, wie heute veröffentlichte Zahlen belegen. Allerdings haben die Statistiker auch beunruhigende Neuigkeiten: Dem Boom auf dem Bau droht in absehbarer Zeit die Puste auszugehen, weil immer weniger Wohnungen eine Baugenehmigung erhalten.

Düsseldorf. Noch wird in Nordrhein-Westfalen fleißig gebaut. Im Januar 2018 lag die Produktion im Bauhauptgewerbe um 29,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Besonders kräftig fiel das Plus im Wohnungsbau aus: stattliche 44,6 Prozent ist die Bauproduktion in diesem Bereich gewachsen. Das hat die amtliche Statistikstelle des Landes, IT.NRW, heute mitgeteilt (23. März 2018).

Auch die Auftragseingänge der Bauwirtschaft zeigen derzeit noch Steigerungsraten, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Im Januar 2018 hat das deutsche Baugewerbe 4,4 Prozent mehr Aufträge als im Vorjahr erhalten. Dabei war das Auftragsvolumen mit rund 5 Milliarden Euro um 9,9 Prozent größer als im Januar 2017. Einen höheren Auftragseingang gab es seit 23 Jahren nicht. Angesichts der hohen Zahlen erteilter Baugenehmigungen in den letzten Jahren ist das auch nicht weiter verwunderlich. Doch genau diese Zahlen nähren aktuell auch die Vermutung, dass es mit dem starken Wohnungsbau in absehbarer Zukunft vorbei ist.

Drastischer Rückgang der Baugenehmigungen in NRW

Wie das Statistische Bundesamt bereits vor einer Woche mitgeteilt hatte, ist die Zahl der Baugenehmigungen im Wohnungsbau letztes Jahr stark zurückgegangen. Wir berichteten. In dieser Woche legte IT.NRW die entsprechenden Zahlen für Nordrhein-Westfalen vor. Dabei zeigte sich: In NRW ist der Rückgang bei der Zahl der erteilten Baugenehmigungen noch viel größer ausgefallen als im Bundesdurchschnitt. Während bundesweit ein Minus von 7,3 Prozent zu verzeichnen war, ist die Zahl genehmigter Wohnungen an Rhein und Ruhr im letzten Jahr um 21,2 Prozent eingebrochen.

Im Hinblick auf die Wohnungsknappheit besonders bedenklich ist die Entwicklung beim Bau von Mehrfamilienhäusern. Bundesweit hatte die Zahl der Genehmigungen für solche Projekte gegen den Trend stagniert. In NRW war jedoch gerade der Neubau von Mehrfamilienhäusern für das große Minus verantwortlich: Um 15,9 Prozent sank die Zahl genehmigter neuer Häuser mit mehr als 3 Wohnungen. Einfamilienhäuser waren mit einem Minus von 11,7 Prozent dabei, Zweifamilienhäuser kamen im Jahr 2017 auf einen Rückgang von 13,8 Prozent.

Ganz besonders stark schwächelt in NRW auch die Nachverdichtung durch den Ausbau von Dachgeschossen oder Aufstockungen. Die Genehmigungen für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden sind 2017 gegenüber dem Vorjahr um 38,5 Prozent zurückgegangen. Zum Vergleich: Bundesweit maßen die Statistiker einen Rückgang von 19,5 Prozent.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland verfasst.

Hinweis: Entscheidungen der Rechtsprechung sind sehr komplex. Eigene juristische Bewertungen ohne fachkundige Kenntnis sind nicht empfehlenswert. Ob dieses Urteil auch auf Ihren Sachverhalt Anwendung findet, kann Ihnen als Mitglied daher nur ein Rechtsberater in einem Haus & Grund – Ortsverein erklären.

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