Studie: Wie steht es um die privaten Kleinvermieter?

Auf dem deutschen Mietwohnungsmarkt sind private Kleinvermieter die Gruppe, die mit Abstand den meisten Wohnraum anbietet. Rund 60 Prozent der Mietwohnungen sind in ihrer Hand. Wer sind die Menschen, die damit Anderen Wohnraum zur Verfügung stellen? Eine Studie zeigt jetzt: Die Vermieter kommen aus allen gesellschaftlichen Gruppen und verdienen mehrheitlich gar nicht viel an ihren Wohnungen.

Auf dem deutschen Mietwohnungsmarkt sind private Kleinvermieter die Gruppe, die mit Abstand den meisten Wohnraum anbietet. Rund 60 Prozent der Mietwohnungen sind in ihrer Hand. Wer sind die Menschen, die damit Anderen Wohnraum zur Verfügung stellen? Eine Studie zeigt jetzt: Die Vermieter kommen aus allen gesellschaftlichen Gruppen und verdienen mehrheitlich gar nicht viel an ihren Wohnungen.

Köln/Düsseldorf. Private Vermieter von Wohnraum sind in Deutschland in der Regel weder besonders wohlhabend, noch erzielen sie größere Einkommen durch die Vermietung. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der beiden größten Vereine von Haus & Grund Rheinland: <link _blank internal-link internal link in current>Köln und <link _blank internal-link internal link in current>Düsseldorf. Die Forscher des IW gingen darin der Frage nach, wer diese privaten Vermieter eigentlich sind, die rund 60 Prozent der Mietwohnungen in Deutschland anbieten.

Das Ergebnis zeigt: Die 3,9 Millionen Vermieter haben einen Anteil von rund 9 Prozent an der Bevölkerung, finden sich jedoch in allen gesellschaftlichen Gruppen. Besonders häufig vermieten zwar Rentner und Freiberufler. Rentner beispielsweise machen 30,3 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland aus, sind zugleich aber mit 38,9 Prozent die größte Gruppe unter den privaten Kleinvermietern. Eine nennenswerte Zahl von Vermietern findet sich aber auch unter den Beamten, Angestellten und sogar unter jungen Haushalten und Beziehern von Niedrigeinkommen.

Private Kleinvermieter verdienen meist nur wenig durch Vermietung

Unter den 20 Prozent ärmsten Haushalten in Deutschland sind 6 Prozent Vermieter. Das monatliche Nettoeinkommen liegt bei 21,6 Prozent der Vermieterhaushalte unter dem Median der Bevölkerung. Vermieter spiegeln also einen breiten Querschnitt der Gesellschaft wider und bei weitem nicht nur die Oberschicht, wie vielfach fälschlich angenommen wird. Das zeigt sich auch darin, dass der private Kleinvermieter meist nur wenige Wohneinheiten vermietet: In Köln hat der durchschnittliche Vermieter statistisch gesehen 6,3 Wohnungen im Angebot, in Düsseldorf sind es 6,9. Das entspricht ziemlich genau einem typischen Mehrfamilienhäuschen mit drei oder vier Geschossen.

Angesichts dieser Zahlen überrascht es nicht, dass die Studie festgestellt hat: Mit der Vermietung ihrer Wohnungen steigern die Eigentümer ihr Haushaltseinkommen in der Regel nur geringfügig. Ganze 53 Prozent der Vermieter kommen auf weniger als 5.000 Euro Nettoeinnahmen durch die Vermietung ihrer Objekte. Das sind unter 416 Euro pro Monat – viel kann man sich davon nicht leisten. „Das Bild des reichen Vermieters, der armen Mietern gegenübersteht, stellt daher eher eine Ausnahme als die Regel dar“, schreibt IW-Experte Prof. Dr. Michael Voigtländer.

Energiewende droht private Vermieter zu überfordern

Was kann man aus diesen Beobachtungen lernen? Die Autoren der Untersuchung weisen darauf hin, wie problematisch die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes vor diesem Hintergrund ist. Denn Vermieter können und möchten die hohen Kosten für eine Modernisierung in vielen Fällen nicht an die Mieter weitergeben. „Da sich die Investitionen erst sehr langfristig rechnen, droht ein Attentismus, der die Energiewende ausbremst“, warnt die Studie.

Die Politik sei deswegen aufgefordert, Auflagen gut abzuwägen und die Rahmenbedingungen zu verbessern. Auch Regulierungsmaßnahmen wie die Mietpreisbremse oder Erhaltungssatzungen sehen die IW-Experten kritisch. Sie fordern in ihren Schlussfolgerungen mehr Augenmaß, „damit es Deutschland nicht wie anderen Ländern geht, in denen private Vermieter durch steigende Anforderungen und Regulierungen letztlich aus dem Markt gedrängt worden sind.“

„Wohnungspolitik ist keine Einbahnstraße“

Dem schließt sich auch Prof. Dr. Peter Rasche an. Der Vorsitzende von Haus & Grund Rheinland erklärte: „Gerade für Mieter, die sich bezahlbaren Wohnraum wünschen, wäre es gar nicht gut, wenn der Wohnungsmarkt von kommerziellen Anbietern dominiert würde. Unsere Erfahrung zeigt: Private Kleinvermieter erhöhen die Mieten oft über sehr lange Zeiträume nicht, weil Ihnen ein gutes Verhältnis zu den Mietern wichtig ist.“

Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland, ergänzte: „Die Studie zeigt, dass der Plan der neuen NRW-Landesregierung richtig ist, Regulierungen abzubauen.“ Private Vermieter müssten wieder Vertrauen in die Politik gewinnen, um in den Immobilienbestand zu investieren. „Wohnungspolitik ist keine Einbahnstraße. Schutzbedürftige Interessen von Mietern sind genauso wichtig wie die von Vermietern“, betonte Amaya.

Die vollständige Studie des IW Köln können Sie <link file:8513 _blank download file>hier herunterladen.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von <link http: www.hausundgrund-rheinland.de _blank external-link-new-window internal link in current>Haus & Grund Rheinland verfasst.

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