Neubau in NRW bricht ein: Die Gründe sind hausgemacht

Die Anzahl der neu genehmigten Wohnungen ist in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2017 massiv gesunken: Satte 16,7 Prozent fiel die Zahl gegenüber dem Vorjahr. Das ist deutlich stärker, als der bundesweite Rückgang von 7,3 Prozent. Die Gründe liegen in der NRW-Baupolitik der inzwischen abgewählten rot-grünen Regierung.

Die Anzahl der neu genehmigten Wohnungen ist in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2017 massiv gesunken: Satte 16,7 Prozent fiel die Zahl gegenüber dem Vorjahr. Das ist deutlich stärker, als der bundesweite Rückgang von 7,3 Prozent. Die Gründe liegen in der NRW-Baupolitik der inzwischen abgewählten rot-grünen Regierung.

Düsseldorf. „Die Zahlen der amtlichen Statistikstelle des Landes NRW und des Statistischen Bundesamtes zeigen: Wir müssen in NRW dringend ein Klima für mehr Neubau schaffen.“ So analysiert Prof. Dr. Peter Rasche die aktuelle Statistik zu den Baugenehmigungen. Der Vorsitzende von Haus & Grund Rheinland stellt fest: „Der Grund dafür, dass die Zahl der Baugenehmigungen in NRW besonders stark sinkt, ist hausgemacht: Die Politik hat das Bauen hierzulande immer weiter erschwert und verteuert.“ Als Beispiele nennt Rasche die reformierte Landesbauordnung, die schon ab 3 Geschossen einen Aufzug und bereits ab 9 Wohneinheiten eine rollstuhlgerechte Wohnung vorschreibt. „Das ist teuer und geht komplett am Bedarf vorbei.“

Laut Rasche ist das Problem des schwächelnden Neubaus in Wahrheit sogar noch größer, als die Zahlen vermuten lassen – wegen des sogenannten Bauüberhangs. „Nicht jede genehmigte Wohnung wird auch wirklich in absehbarer Zeit gebaut“, erklärt Rasche. Vielmehr legten die aktuellen Zahlen nahe, dass der Boom bei den Baugenehmigungen im letzten Jahr auf Vorzieheffekte zurückzuführen war: „Wegen dem drohenden Inkraft-Treten der neuen Landesbauordnung haben viele Bauherren noch schnell 2016 eine Baugenehmigung eingeholt, auch wenn ein baldiger Baubeginn gar nicht geplant ist.“

Drastischer Rückgang: Ausbau im Bestand bricht weg

Besonders dramatisch eingebrochen ist der Neubau von Wohnungen im Bestand – etwa durch den Ausbau von Dachgeschossen. Das Minus beträgt in NRW 34,7 Prozent. „Bei der Reform der Bauordnung hat Rot-Grün es leider versäumt, die Stellplatzabgabe abzuschaffen“, erklärt Erik Uwe Amaya den Rückgang. Der Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland verdeutlicht das Problem so: „Für jede Neubauwohnung ist deswegen ein Kfz-Stellplatz nachzuweisen, was im Bestand oft nicht machbar ist. Man kann sich für bis zu 20.000 Euro von der Pflicht freikaufen, aber dann lohnt sich das Projekt nicht mehr.“

Sein Verband begrüße es deswegen ausdrücklich, dass die neue Landesregierung ein <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht moratorium-angekuendigt-neue-bauordnung-tritt-nicht-in-kraft-3635 _blank external-link-new-window internal link in current>Moratorium für die Einführung der neuen Bauordnung angekündigt hat. „Wir werden die Politik dabei unterstützen, alle Punkte aus der Bauordnung zu entfernen, die das Bauen teuer machen“, verspricht Amaya.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von <link http: www.hausundgrund-rheinland.de _blank external-link-new-window internal link in current>Haus & Grund Rheinland verfasst.

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