Minister Remmel: „Vorsorgender Hochwasserschutz schützt vor enormen Schäden“

Land veröffentlicht Risiko- und Gefahrenkarten: Signifikantes Hochwasserrisiko auf einer Länge von rund 6000 Kilometern an 448 Gewässern in NRW festgestellt. Heftige Sommergewitter oder lang anhaltende Regenfälle können Flüsse und Bäche sturzflutartig anschwellen lassen und so erhebliche Überschwemmungen verursachen. In vielen Fällen, vor allem an kleineren Flüssen und Bächen, ist ein Schutz durch technische Schutzbauten nur eingeschränkt möglich. Dort stehen vorsorgende Planungen zum Schutz vor Hochwasserschäden im Vordergrund.

Land veröffentlicht Risiko- und Gefahrenkarten: Signifikantes Hochwasserrisiko auf einer Länge von rund 6000 Kilometern an 448 Gewässern in NRW festgestellt. Heftige Sommergewitter oder lang anhaltende Regenfälle können Flüsse und Bäche sturzflutartig anschwellen lassen und so erhebliche Überschwemmungen verursachen. In vielen Fällen, vor allem an kleineren Flüssen und Bächen, ist ein Schutz durch technische Schutzbauten nur eingeschränkt möglich. Dort stehen vorsorgende Planungen zum Schutz vor Hochwasserschäden im Vordergrund.

Grundlage für einen vorsorgenden Hochwasserschutz in der Fläche bilden die sogenannten Hochwasserrisiko- und Hochwassergefahrenkarten, die derzeit für die betroffenen Kommunen in NRW durch die Bezirksregierungen erstellt werden. Auf den Karten sind mögliche Überschwemmungsbereiche abgebildet. Umweltminister Johannes Remmel hat heute am Beispiel der Stadt Paderborn die Systematik der Karten erläutert: „Die Karten sind ein wichtiges Instrument, um ganz lokal vor Ort Maßnahmen zu entwickeln und die möglicherweise betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie Industrie und Landwirtschaft über die Risiken zu informieren“, erklärte der Minister. „Infolge des globalen Klimawandels werden die Hochwasser eher zunehmen. Prognostiziert werden für NRW zunehmende Niederschläge und Wasserabflüsse in den Wintermonaten, die häufiger als bisher zu Hochwasser führen können. Zusätzlich können lokale Sturzfluten die Situation insbesondere in den Kommunen verschärfen. Das Hochwasser an Elbe und Oder hat in diesem Jahr mal wieder gezeigt, dass vorsorgender Hochwasserschutz deutlich weniger Kosten verursacht, als wenn Schäden durch Hochwasser beseitigt werden müssen.“

Auf einer Länge von rund 6000 Kilometern an 448 Gewässern wurde in NRW ein signifikantes Hochwasserrisiko festgestellt und in den Hochwasserkarten dokumentiert. Die Gefahrenkarten informieren dabei über die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung. Die Risikokarten zeigen, wo Wohn- und Industriegebiete betroffen sind oder Schutzgebiete und Kulturobjekte gefährdet werden. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger haben ab heute die Möglichkeit, sich auf der Internetseite <link http: www.flussgebiete.nrw.de _blank external-link-new-window external link in new>www.flussgebiete.nrw.de über die Hochwasserrisiken an „ihrem“ Fluss oder Bach zu informieren. Ein großer Teil der Karten ist bereits verfügbar, weitere Karten werden schrittweise bis zum 22. Dezember 2013 ins System eingestellt.

Für Minister Remmel bedeutet vorsorgender Hochwasserschutz, das Risiko für Schäden durch Hochwasser möglichst gering zu halten. Als wirksamste Maßnahme beschreibt der Minister, „keine neuen Siedlungs- oder Gewerbegebiete in hochwassergefährdeten Gebieten auszuweisen.“ Auf der Sonderkonferenz der Umweltminister zum Thema „Hochwasserschutz“ im September 2013 hat Remmel deshalb in einem Antrag gefordert, die Ausweisung von Baugebieten in Überschwemmungsgebieten ausnahmslos zu verbieten. „Vorbeugender Hochwasserschutz bedeutet auch, den Flüssen an den Stellen wo dies möglich ist, wieder mehr Raum zu geben. Wird in Überschwemmungsgebieten gebaut, verringern sich die Überflutungsflächen was an anderer Stelle für höhere Wasserstände sorgen kann“, erklärte Remmel. Das Land NRW investiert – neben der finanziellen Unterstützung des Baus von Hochwasserschutzanlagen- im Rahmen der EU-Wasser-Rahmenrichtlinie bis zu 80 Millionen Euro pro Jahr in die ökologische Entwicklung von Flüssen und Gewässern in der Fläche. Ziel ist, diesen Gewässern wieder mehr Platz zur Ausbreitung zu geben und eine naturnahe Entwicklung voranzutreiben.

Die Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten werden erstellt im Rahmen der Umsetzung der EU-Richtlinie zur Umsetzung eines verbindlichen „Hochwasserrisiko-Managements“. Die Hochwasserrisiken müssen erkannt und nachhaltig verringert werden – so die Zielvorgabe. Das Hochwasserrisiko-Management beinhaltet eine deutliche Weiterentwicklung des vorsorgenden und ökologischen Hochwasserschutzes. Die nordrhein-westfälische Landesregierung unterstützt diese neue Orientierung in der europäischen Richtlinie, die ihren Focus eben nicht nur auf den technischen Hochwasserschutz richtet, sondern auch auf integrierte Lösungsansätze.

(Quelle: www.umwelt.nrw.de)

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