Immobilienpreise im Rheinland drastisch gestiegen

Im Rheinland wird es immer mehr zur Herausforderung, Wohneigentum zu kaufen. Eine Studie im Auftrag der Rheinischen Post zeigt jetzt: Stellenweise sind die Preise in den letzten fünf Jahren um weit mehr als 70 Prozent in die Höhe geschossen. Am stärksten davon betroffen sind die Speckgürtel der Metropolen, nachdem die Großstädte selbst für viele bereits unbezahlbar geworden sind.

Immobilien werden im Rheinland immer teurer - Spitzenpreise zahlt man längst nicht mehr nur in Düsseldorf-Oberkassel

Im Rheinland wird es immer mehr zur Herausforderung, Wohneigentum zu kaufen. Eine Studie im Auftrag der Rheinischen Post zeigt jetzt: Stellenweise sind die Preise in den letzten fünf Jahren um weit mehr als 70 Prozent in die Höhe geschossen. Am stärksten davon betroffen sind die Speckgürtel der Metropolen, nachdem die Großstädte selbst für viele bereits unbezahlbar geworden sind.

Düsseldorf. Immobilien haben sich im Rheinland in den letzten fünf Jahren dramatisch verteuert. Am stärksten zogen die Preise in den Speckgürteln der Metropolen an. So ist zum Beispiel der mittlere Preis für eine 80 Quadratmeter große Eigentumswohnung in Neuss um 73 Prozent gestiegen. Im Schnitt legten die Preise in den 29 untersuchten Städten im Rheinland um 40 Prozent zu. Das hat das Institut Empirica im Auftrag der Rheinischen Post ermittelt, wie die Zeitung heute (14. März 2018) berichtet.

Einfamilienhäuser haben sich in den betrachteten Städten seit dem Jahr 2012 um etwa 29 Prozent verteuert. Ein 125 Quadratmeter großes Haus schlägt in Monheim – das zugleich im Speckgürtel von Düsseldorf und von Köln liegt – inzwischen mit fast 395.000 Euro zu Buche. Das sind 62 Prozent mehr als vor fünf Jahren. In Hilden müssen Käufer für ein Haus dieser Größe rund 382.000 Euro ausgeben. Hier war es allerdings schon immer etwas teurer, das Plus gegenüber 2012 liegt „nur“ bei 27 Prozent.

Speckgürtel hat aufgeholt: Immobilien inzwischen fast so teuer wie in Metropolen

Zum Vergleich: In Bonn ist ein Einfamilienhaus laut der Studie für 357.000 Euro zu haben, in Köln für 416.000. Diese Zahlen zeigen, dass die Immobilienpreise im Speckgürtel inzwischen vielfach das Niveau der Metropolen erreicht haben. Da die direkte Umgebung der Großstädte demnach kein Spartipp mehr ist, erweitert sich offenbar auch der Suchradius weiter aufs Land. In Kempen haben sich Eigentumswohnungen um sagenhafte 78 Prozent verteuert, in Kleve um 72 Prozent. Kein Wunder: Mit 177.000 Euro in Kleve und 160.000 Euro in Kempen sind Wohnungen am Niederrhein noch vergleichsweise günstig zu haben.

Auch wenn sich die Preisspirale inzwischen im Umland schneller dreht als in den Großstädten selbst: Von Entwarnung kann auch dort keine Rede sein. In Düsseldorf ist ein Einfamilienhäuschen mit 125 Quadratmetern inzwischen bei einem mittleren Preis von 529.000 Euro angelangt. Das entspricht gegenüber dem Jahr 2012 einer Zunahme von 41 Prozent. Eine Eigentumswohnung in der Landeshauptstadt kostet im Mittel 48 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Mit 283.000 Euro für 80 Quadratmeter dürfte die Schmerzgrenze des Bezahlbaren für viele Menschen überschritten sein.

Zugleich erreichen Wohnungen und Häuser bei solchen Preisen auch die Grenze dessen, was profitabel vermietet werden kann. Hinzu kommt, dass Vermieter auch die 6,5 Prozent Grunderwerbsteuer erst einmal wieder reinholen müssen. So gelangt man bei Empirica zu der Einschätzung, dass Verluste nicht mehr auszuschließen seien.

Eigentumswohnungen besonders gefragt

Den stärkeren Preisanstieg bei Eigentumswohnungen führen die Macher der Studie darauf zurück, dass Wohnungen aus unterschiedlichen Gründen beliebter seien als Häuser. Einerseits können sich inzwischen viele Käufer den hohen Preis für ein Haus nicht leisten und suchen daher nur nach einer Wohnung. Andererseits möchten gerade jüngere Menschen oftmals mitten in der Stadt leben und wünschen sich eher eine nahgelegene U-Bahn-Station als eine Garage im Vorgarten.

Zugleich gibt es immer mehr ältere Menschen, die sich nicht mehr mit der Pflege eines Gartens belasten möchten. Für Senioren ist es dagegen wichtiger, den Arzt oder den Supermarkt gleich um die Ecke zu haben. Vielfach kaufen auch jüngere Menschen aus diesem Grund eine Wohnung, um sie zuerst zu vermieten und im Alter dann selbst nutzen zu können, wie die Rheinische Post aus den Ergebnissen der Studie berichtet.

Haus & Grund Rheinland: Familien beim Immobilienkauf unterstützen

Die Studie stützt sich auf die Auswertung einer fünfstelligen Zahl von Angebotspreisen. Ihre Ergebnisse gibt die Untersuchung nicht als Durchschnittswert an, sondern nennt den Median. Das heißt: Die eine Hälfte der betrachteten Immobilien ist teurer und die andere Hälfte billiger als die genannte Zahl. So können Ausreißerwerte – etwa von Luxusvillen oder Schrottimmobilien – das Ergebnis nicht verzerren, wie es bei einem Durchschnittswert passierten würde.

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen nach Ansicht von Haus & Grund Rheinland vor allem zwei Dinge. Der Vorsitzende Prof. Dr. Peter Rasche sagt zu den Zahlen: „Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, mehr Bauland zu mobilisieren – gerade auch an wichtigen Nahverkehrsachsen außerhalb der Großstädte selbst.“ Und Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya ergänzt: „Die Zahlen untermauern unsere Einschätzung, dass die geplante Einführung eines Baukindergeldes ein wichtiger Schritt ist.“

Sonst könnten sich gerade junge Familien kaum noch ein Eigenheim leisten. „Zugleich bleibt aber auch eine deutliche Entlastung bei der Grunderwerbsteuer auf der politischen Tagesordnung“, betont Amaya. Angesichts der Preisentwicklung bei Immobilien stiegen die Einnahmen der Länder aus dieser Steuer unaufhörlich, was eine Entlastung der Bürger an dieser Stelle nicht nur notwendig, sondern auch bezahlbar mache.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland verfasst.

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