Immer höhere Kredite für die eigene Immobilie

Wer derzeit eine Immobilie kauft, der nimmt deutlich mehr Kredit auf, als er es noch vor zwei Jahren getan hätte. Dabei greifen die Bauherren oder Käufer zunehmend nicht mehr auf das Darlehen aus älteren Bausparverträgen zurück. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung von Bundesbank und BaFin. Die Entwicklung einer Immobilienblase sieht die Bundesbank aktuell jedoch nicht.

Wer derzeit eine Immobilie kauft, der nimmt deutlich mehr Kredit auf, als er es noch vor zwei Jahren getan hätte. Dabei greifen die Bauherren oder Käufer zunehmend nicht mehr auf das Darlehen aus älteren Bausparverträgen zurück. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung von Bundesbank und BaFin. Die Entwicklung einer Immobilienblase sieht die Bundesbank aktuell jedoch nicht.

Düsseldorf/Frankfurt. Um Immobilieneigentümer zu werden, nehmen die Deutschen immer höhere Kredite auf. Der durchschnittliche Immobilienkredit lag im Jahr 2016 bei 110.000 Euro, zwei Jahre vorher waren es noch 92.000 Euro gewesen. Das entspricht einem Anstieg von fast 20 Prozent. Zu diesen Zahlen kommen Bundesbank und Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin in einer Umfrage unter 1.555 Sparkassen, wie verschiedene Medien berichten.

Hintergrund der steigenden Darlehnshöhe: Einerseits sind die Zinsen im selben Zeitraum von 2,4 auf 1,7 Prozent gesunken. Baugeld ist damit für die angehenden Eigentümer preiswerter geworden. Gleichzeitig wird für den Immobilienkauf auch immer mehr Geld benötigt. Zwischen dem Jahr 2010 und 2016 sind Wohnungen und Häuser in Deutschland um rund 50 Prozent teurer geworden, wie die Bundesbank ausgerechnet hat.

Die Bundesbanker berichten außerdem, dass die Dauer der Zinsbindung gestiegen ist: Inzwischen legen sich die Käufer für rund 9 Jahre bei den Zinsen fest. Die Käufer wollen also möglichst lange von den aktuell niedrigen Zinsen profitieren, während ein noch weiterer Rückgang der Zinsen unwahrscheinlich sein dürfte. Zugleich werden die Darlehen aus älteren Bausparverträgen – in denen höhere Zinsen festgelegt sind – aktuell wenig in Anspruch genommen.

Immobilienblase weiter nicht in Sicht

Für die Kunden sei es attraktiver, eine klassische Wohnimmobilienfinanzierung zu nehmen, so die Bundesbank. Hinzu kommt, dass die Verzinsung der Guthaben auf den älteren Bausparverträgen heutzutage attraktiv ist – da lässt man das Geld lieber liegen, als das Bauspardarlehn in Anspruch zu nehmen. Mit den <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht gut-verzinste-altvertraege-bausparkassen-duerfen-kuendigen-3442 _blank external-link-new-window internal link in current>Kündigungsmöglichkeiten der Bausparkassen in solchen Fällen haben sich zuletzt verschiedene Gerichtsurteile beschäftigt – <link http: www.hausundgrund-rheinland.de aktuelles einzelansicht kuendigung-alter-bausparvertraege-es-bleiben-offene-fragen-3646 _blank external-link-new-window internal link in current>noch nicht alle Fragen zu dem Thema sind höchstrichterlich geklärt.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Die Größe der Immobilienkredite steigt auch gemessen am Wert der erworbenen Immobilie. Immerhin 36 Prozent der befragten Geldinstitute beobachteten diesen Effekt. In aller Regel dient die erworbene Immobilie der Bank als Sicherheit für den Kredit. Insofern gehen die Institute bei den Krediten immer größere Risiken ein. Das sei ein Warnzeichen und man müsse wachsam sein, sagte die Bundesbank dazu. Eine Immobilienblase sehen die Bundesbanker aber weiterhin nicht. Sie haben ausgerechnet, dass die Banken selbst einen Absturz der Immobilienpreise um 30 Prozent verkraften würden.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von <link http: www.hausundgrund-rheinland.de _blank external-link-new-window internal link in current>Haus & Grund Rheinland verfasst.

zurück zum News-Archiv

Folgende Produkte der Haus & Grund Rheinland Westfalen Verlag und Service GmbH könnten Sie interessieren:

* Alle Preise inkl. Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten