Baupreise steigen so stark wie seit 10 Jahren nicht mehr

Neuer Wohnraum wird dringend benötigt – vor allem in den Ballungsgebieten. Ihn zu bauen wird allerdings immer teurer. Die Preise für Neubauleistungen sind im letzten Jahr stark gestiegen. Das Wachstum liegt deutlich über der Inflationsrate – und betrifft nicht nur Neubauten. Auch den Bestand in Schuss zu halten ist 2017 deutlich teurer geworden.

Neuer Wohnraum wird dringend benötigt – vor allem in den Ballungsgebieten. Ihn zu bauen wird allerdings immer teurer. Die Preise für Neubauleistungen sind im letzten Jahr stark gestiegen. Das Wachstum liegt deutlich über der Inflationsrate – und betrifft nicht nur Neubauten. Auch den Bestand in Schuss zu halten ist 2017 deutlich teurer geworden.

Wiesbaden. Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden sind 2017 stark angestiegen. Bauherren mussten für den Bau eines konventionellen Hauses im November 2016 ganze 3,4 Prozent mehr hinblättern als noch ein Jahr zuvor. Einen so starken Anstieg hat es seit  10 Jahren nicht mehr gegeben – im Jahr 2007 hatten die Baupreise um 5,8 Prozent zugelegt. Diese Zahlen hat das Statistische Bundesamt heute mitgeteilt.

Dabei hat sich der Preisanstieg sogar beschleunigt. Wie die Statistikbehörde schreibt, lag die Zunahme der Baupreise im August 2017 – verglichen mit dem Vorjahr – noch bei 3,1 Prozent. Die Preise für Neubauten sind allein zwischen August und November 2017 um 0,7 Prozent gewachsen. Verantwortlich für das Wachstum sind vor allem gestiegene Rohbaupreise. Um 3,8 Prozent haben sich Rohbauarbeiten zwischen November 2017 und dem Vorjahresmonat verteuert.

Der größte Preistreiber bei den Rohbauarbeiten waren die Erdarbeiten. Hier legten die Preise um 5,1 Prozent zu. Betonarbeiten verteuerten sich um 4,5 Prozent. Die Klempner nahmen für ihre Arbeiten 4,3 Prozent mehr, die Gerüstbauer setzten die Preise sogar 4,8 Prozent höher an als noch im November 2016.

Auch Ausbauarbeiten und Instandhaltung deutlich teurer

Nach dem Rohbau folgt der Innenausbau. Die Preise für diese Leistungen sind nicht ganz so stark gestiegen. Doch auch hier zeigte sich eine Teuerung von insgesamt 3,2 Prozent. Dabei haben sich Gas-, Wasser und Abwasserinstallationen mit 4,3 Prozent am stärksten verteuert. Auch Elektroinstallationen (Nieder- und Mittelspannungsanlagen) haben mit 4,2 Prozent deutlich zugelegt. Die Preise für Metallbauarbeiten stiegen um 4,0 Prozent, Wärmedämmungen legten um 3,8 Prozent zu.

Die steigenden Preise auf dem Bau betreffen allerdings nicht nur den Neubau allein. Wie das Statistische Bundesamt weiter berichtet, sind auch die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden weiter gestiegen. Um 3,7 Prozent lagen sie im November 2017 über dem Vorjahreswert. Eines ist dabei besonders auffällig: Alle genannten Teuerungsraten für Baupreise liegen deutlich über der Inflationsrate bei den Verbraucherpreisen. Die hatten sich im gleichen Zeitraum zwischen November 2017 und dem Vorjahresmonat um nur 1,8 Prozent erhöht.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland verfasst.

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